Dem Leben vertrauen
Was bedeutet es, dem Fluss des Lebens wirklich zu vertrauen?
1.10.2020
Wir erfahren gerade eine Zeit der grossen Veränderungen und in diesen Zeiten sind wir immer auch herausgefordert, tiefer in das Vertrauen zum Leben zu finden.
Doch was bedeutet es, dem Fluss des Lebens wirklich zu vertrauen? Oft wollen wir das Leben kontrollieren, doch erfahren viele Menschen gerade, dass sie das, was sie zu steuern glaubten, nicht wirklich steuern oder kontrollieren können.
Auch wenn wir schöpferische Wesen sind, so ist das, was uns begegnet doch eine Mischung aus bewussten und unbewussten Schöpfungsprozessen...
Oft identifizieren wir uns mit den momentanen Gedanken und Emotionen und glauben, diese Gedanken oder diese Emotion zu sein.
Doch haben die meisten Gedanken nichts mit unserem wahren Wesen zu tun, ja wir denken sie nicht einmal aktiv. Es ist ein unentwegter Automatismus, der von alleine abläuft und sich aus unseren Erinnerungen und Identifikationen speist.
Die momentane Persönlichkeit ist ein Ausdruck dieser Identifikationen. Dennoch ist unser Wesen nicht diese Persönlichkeit sondern viel mehr das Sein (Gott, das Alles und Nichts, die Quelle ... oder wie auch immer du es nennen möchtest)
Aus dem Bewusstsein der momentanen Persönlichkeit können wir nicht steuern, was uns widerfährt und vieles von dem was uns widerfährt entstand aus der Idee der Trennung.
So erfahren wir Trennung und Angst, immer wieder auf das Neue. Corona ist ein Spiegel dieser tief liegenden Ängste, welche nun an die Oberfläche kommen um zu wandeln.
Wenn auch wir nicht steuern können, was uns begegnet, können wir doch entscheiden, welche innere Haltung wir in Bezug darauf haben wollen. Es ist der freie Wille, der diesen Kreislauf des Freud und Leids durchbrechen kann. Aus dem freien Willen können wir entscheiden, welche innere Haltung wir, in Bezug auf das wir gerade erfahren, einnehmen wollen.
Wählen wir die Angst oder wählen wir das Vertrauen, die Liebe?
So erschaffen wir ein neues Selbst aus uns heraus. Vielleicht ein Selbst das vertraut, wenn auch die äusseren Umstände womöglich nicht danach ausschauen. Den inneren Frieden zu haben, wenn alles wunderbar läuft, das ist oft nicht schwierig. Doch wer entscheiden wir zu sein, wenn sich das Aussen anders zeigt, als wir es wünschen?
Wir sind alle Seelen auf dem Weg der Selbstrealisation. Das Selbst möchte sich auf die Welt bringen, dieses zum Ausdruck bringen und sich darin erkennen. Dafür darf das wandeln, was ein altes Selbstverständnis ist. Das alte Selbstverständnis der Menschheit ist Scham, Schuld, Angst, Trauer und Leid. Wir haben jetzt die Chance ein neues Selbstverständnis in die Welt zu bringen.
Jeder Mensch, jede Seele bringt dieses Selbstverständnis zur Realisation, wenn wir aus der Identifikation mit den alten Überzeugungen austreten, die uns nicht mehr dienen. Wir schaffen dadurch ein neues Selbst.
Jede Form des Dramas ist die Abwesenheit des Seins und damit die Fortsetzung des alten Drama-Filmes. Unser wahres Wesen ist still und schöpft nur Licht.
Wenn immer wir über das Beobachte in diese Stille eintreten, schöpfen wir Sein, ein Sein, welches weiteres Sein in unser Leben zieht. So können wir jede Erfahrung als Chance erkennen, dieses Sein in unser Leben zu bringen.
Wir erschaffen den Himmel auf Erden - ganz aus unserem wahren Wesen heraus.